Die Erschliessung von Schuders

Die Verbindungsstrasse von Schiers nach Schuders wurde 1922 begonnen und in Etappen erst 1934 fertig erstellt. Sie dient nicht nur der Erschliessung des Bergdörfchens, sondern bildet auch den Zugang zu den ausgedehnten Alpen sowie zum weitläufigen Wandergebiet am Fuss der Drusen- und Sulzfluh. Von Schiers herkommend steigt die Strasse nach der Salginatobelbrücke, auf einem schmalen Grat zusammengedrängt, in engen Kehren den steilen Crestawald empor. Oben durchquert sie das ausgedehnte Rutschgebiet und erreicht die wenigen Häuser von Schuders.

Tief unterhalb der Bergsiedlung spülte der Schraubach den Hangfuss weg. Das führte vor allem in den 1950er-Jahren zu starken Hangbewegungen, die zum Hauptproblem des Dörfchens wurden und es landesweit bekannt machten. Ausserhalb des Siedlungskerns wurden Wohnhäuser und Ställe zerstört, und viel Kulturland rutschte in die Tiefe. Manchen Schudersern wurde so die Existenzgrundlage entzogen, und sie mussten ihre Heimat verlassen. Zur Zeit des Brückenbaus zählte Schuders knapp hundert Einwohner, heute sind es noch etwas mehr als dreissig. Teile der Strasse wurden durch die Geländebewegungen immer wieder zerstört und mussten an anderer Stelle neu angelegt werden. Nachdem der wilde Schraubach mit grossem Aufwand durch das Errichten verschiedener Sperren gezähmt wurde und ausgedehnte Hangentwässerungen erfolgt waren, haben sich die Rutschungen weitgehend beruhigt. Das kleine Bergdorf Schuders ist heute ungefährdet und die Bergstrasse in einem guten Zustand. 

Luftbild der Gemeinde Schiers der 1950er-Jahre: Unten das Dorf Schiers mit dem Schraubachtal, im Bildzentrum die Salginatobelbrücke, anschliessend die Strasse hinauf ins Bergdörfchen Schuders. Den felsigen Horizont und zugleich die Landesgrenze zu Ö…

Luftbild der Gemeinde Schiers der 1950er-Jahre: Unten das Dorf Schiers mit dem Schraubachtal, im Bildzentrum die Salginatobelbrücke, anschliessend die Strasse hinauf ins Bergdörfchen Schuders. Den felsigen Horizont und zugleich die Landesgrenze zu Österreich bilden v. l. die Kirchlispitzen, das Schweizertor, die Drusenfluh, das Drusator und die Sulzfluh. (Foto O. Furter, Davos Platz/Archiv A. Kessler)